Wer bisher noch nicht die Unsinnigkeit dieses von der Famileinministerin Ursula von der Leyen geplanten Gesetzes verstanden hat, muß sich einfach nur seine reale Wirkung vor Augen führen: http://tinyurl.com/c8yyqr
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Die Familienministerin Ursula von der Leyen hat die erste Etappe bei ihren Aktivitäten zur Errichtung einer Zensurinfrastruktur in Deutschland erreicht: Gestern haben fünf große Internetprovider entsprechende Verträge mit dem BKA unterzeichnet. Dies sind im Einzelnen:
Über Sinn und Unsinn dieser Maßnahme ist schon viel gesagt worden und soll an dieser Stelle nicht nocheinmal wiederholt werden. Für den Kunden stellt sich zunächst die Frage, ob derzeit ein Wechsel des Providers lohnt. Vermutlich hat es keinen großen Sinn jetzt an dieser Stelle ein Zeichen in Form einer Kündigung setzten zu wollen, denn Frau von der Leyen ist noch nicht am Ziel ihrer Wünsche, einem Gesetz. Für sie sind diese Verträge nur ein erster schneller Schritt und so wie es momentan aussieht wird dieses Gesetz wohl auch kommen. Die Unionsparteien CDU/CSU sind sowieso für eine stärkere Kontrolle des Internets und die SPD stimmt selbstverständlich mit Bauchschmerzen — wie immer — zu. Wer also jetzt zu einem anderen, womöglich teureren, Provider wechselt, steht in ein paar Monaten ebenfalls vor dem Stoppschild, hat aber dafür Mehrausgaben.
Mehrausgaben ist auch das Stichwort für einen anderen Sachverhalt. Ungeklärt ist bisher die Frage warum die Provider diese Verträge überhaupt unterzeichnet haben, denn der Aufbau der Struktur ist mit nicht zu vernachlässigenden Kosten verbunden (abgesehen von nicht in allen Einzelheiten kalkulierbaren Risiken für die Netzfunktionalität, da es sich um einen ernsten Eingriff in das DNS handelt). Als äußerst unwahrscheinlich kann wohl gelten, daß die Provider mitten in der Krise plötzlich meinen in ihre ethische Verantwortung investieren zu müssen, bevor überhaupt klar ist, ob es sich hier nicht um massive, grundgesetzwidrige Grundrechtseingriffe handelt. Welches Druckmittel wurde also von politischer Seite benutzt um die Provider zu einer Unterschrift unter einen für sie nachteiligen Vertrag (arbeitsaufwändig, kostenträchtig, Negativwerbung) zu bewegen? Bei der Deutschen Telekom als Staatsbetrieb auf Aktien ist dies noch nachvollziehbar, nicht aber bei den anderen Providern. Warum also warten sie nicht einfach ab, bis ein Gesetz ordnungsgemäß verabschiedet ist und somit klare Bedingungen für alle und auch Rechtssicherheit bestehen? Immerhin ist das Verfahren aus rechtsstaatlicher Sicht (geheime, in die Grundrechte der Bürger eingreifende Verträge zwischen einer Behörde und privaten Unternehmen) mehr als nur zweifelhaft, zumal auch nicht kontrollierbar ist, was gesperrt wird, da die Sperrliste ebenfalls als Geheimsache deklariert ist (auch wenn sie demnächst im Internet nachzulesen sein wird).
Eventuell könnte versucht worden sein, die Provider für die Verbreitung von Kinderpornografie haftbar zu machen, ähnlich wie bereits 1996 bei der (versuchten) Sperrung der Zeitschrift „Radikal“ auf den niederländischen Servern http://www.xs4all.nl und www.serve.com. Die Vorwürfe der Bundesanwaltschaft lauteten damals:
Vielleicht erschien die technische Seite weniger problematisch und man scheute kostenintensive juristische Auseinandersetzungen mit dem Staat als Gegner, die immer mit einem ungewissen Ausgang behaftet sind.
Desweiteren ergeben sich aus diesen zweifelhaften, geheimen Verträgen weitere Fragen: Handelt es sich hierbei um einen Präzedenzfall oder existieren bereits auf anderen Gebieten mit anderen Vertragspartnern derartige Vertragskonstruktionen die wirklich geheim geblieben sind? Ist die Idee der Verträge also wirklich neu?
Nachtrag:
Eine Übersichtsliste zum Verhalten der Provider bzgl. der Sperren ist unter http://www.Zensurprovider.de zu finden.
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Wer den Mailinator und seine Verwandten benutzt, hat unter Umständen das Problem, daß er einerseits nicht weiß wann die erwartete e-Mail eintrifft, andererseits aber Mailinator selbige nach ein paar Stunden löscht. Dies läßt sich durch ein kleines Bashskript beheben, welches die e-Mails abholt.
Was macht das Skript genau?
#!/usr/bin/env bash # Skript Mailinatorabfrage # Beschreibung Holt e-Mail von Mailinator.com ab. # Parameter $1: Die e-Mailadresse die abgefragt werden soll; optional. # $2: Der Pfad wo die Mail(s) gespeichert werden sollen; optional. Mailadresse=${1:-'Test@mailinator.com'} Pfad=${2:-$HOME'/Downloads/'}${Mailadresse}_$(date "+%Y.%m.%d-%H%M") Domain='http://'${Mailadresse#*@} URL_Fach=$Domain'/maildir.jsp?email='${Mailadresse%@*}'&x=0&y=0' Inhalt='maildir.html' mkdir $Pfad cd $Pfad curl -A "Anonymous" $URL_Fach -o $Inhalt if [ -e $Inhalt ]; then for Zeile in $(cat $Inhalt | grep -Eio '/showmail.jsp([^>])*') do Betreff=$(grep -Eio "${Zeile#*&}.*</a>" < $Inhalt) Betreff=${Betreff#*>} Betreff=${Betreff%<*} curl -A 'Anonymous' ${Domain}${Zeile%>*} -o "$Betreff"'.html' done srm -srf $Inhalt fi
Das Skript hat zwei optionale Parameter
Die regelmäßige Ausführung des Skriptes ist unter Linux ein cron-Job, unter MacOS X wird eine separate plist-Datei benötigt. Der Aufbau ist relativ einfach, zur Erstellung werden folgende Angaben benötigt:
Ausgehend von diesen Annahmen kann mit jedem beliebigen Texteditor die plist erstellt werden:
<?xml version="1.0" encoding="UTF-8"?> <!DOCTYPE plist PUBLIC "-//Apple//DTD PLIST 1.0//EN" "http://www.apple.com/DTDs/PropertyList-1.0.dtd"> <plist version="1.0"> <dict> <key>KeepAlive</key> <false/> <key>Label</key> <string>Mailinator.Test</string> <key>ProgramArguments</key> <array> <string>/Users/Loginname/bin/Mailinatorabfrage</string> <string>Test@mailinator.com</string> </array> <key>RunAtLoad</key> <true/> <key>StartInterval</key> <integer>3600</integer> </dict> </plist>
Die Datei jetzt noch als reinen Text unter dem Namen »Mailinator.Test.plist« in »~/Librqary/LaunchAgents« speichern.
Die Angaben unter <array> sind übrigens nichts anderes als ein Skriptaufruf im Terminal mit Parameter:
#:~/bin>Mailinatorabfrage Test@mailinator.com
Ab dem nächsten Neustart wird dann jede Stunde dieses Skript ausgeführt. Eleganter steuert man es aber über die Kommandozeile. Jeweils eines der nachfolgenden (selbsterklärenden ?) Kommandos im Terminalfenster aufrufen:
#:~/Library/LaunchAgents>launchctl load Mailinator.Test.plist #:~>launchctl start Mailinator.Test #:~>launchctl list Mailinator.Test #:~>launchctl stop Mailinator.Test #:~/Library/LaunchAgents>launchctl unload Mailinator.Test.plist #:~>launchctl help
Wie auch bei anderen Dingen, sollte man Fairness walten lassen und die automatishe Abfrage nicht unnötig und immerwährend laufen lassen. Der Zeitraum in dem Mails eintreffen können ist ja meist auf wenige Stunden beschränkt. Es ist aber gut geeingnet längere Arbeitspausen oder die Nacht abzudecken.
Wer seine eingehenden Mails nur so Abfragen und speichern will kann das Skript natürlich auch direkt im Terminal aufrufen oder in ein kleines AppleSkript einbetten und per Menü im Finder aufrufen:
tell application "Finder" activate do shell script "Mailinatorabfrage 'Test@mailinator.com'" end tell
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