Globenaut

Jeder hat das Recht auf Meinungsfreiheit und freie Meinungsäußerung; dieses Recht schließt die Freiheit ein, Meinungen ungehindert anzuhängen sowie über Medien jeder Art und ohne Rücksicht auf Grenzen Informationen und Gedankengut zu suchen, zu empfangen und zu verbreiten.
Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte
Resolution 217 A (III) vom 10.12.1948/Artikel 19
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Christliche Werte — Neine Danke!

Politik contra Dignitas & Selbstbestimmung

von Globenaut am 23.10.05

Die Eröffnung eine deutschen Filiale der schweizer Sterbehilfe-Organisation Dignitas [1] rückt nicht nur das Problem wieder in das Blickfeld, sondern sagt auch viel über das Selbstverständnis einiger Politiker aund ihrer Beziehung zum Volke aus:

Justizministerin Elisabeth Heister-Neumann (CDU) sagte, sie werde prüfen, ob ein neuer Straftatbestand geschaffen werden könne, nach dem die professionelle Vermittlung von Möglichkeiten zur Selbsttötung künftig strafbar sei. Ihre Sprecherin Jutta Rosendahl erklärte: „Wir werden den Verein mit Hilfe der Polizei gut beobachten.“ [2]

Eine nach geltendem Recht handelnde Organisation soll vorsorglich, d.h. ohne das nur ein Anfangsverdacht auf ungesetzliche Maßnahmen besteht, beobachtet werden. Soetwas kennt man bereits von totalitären Regimen.

„Dignitas setzt nur auf den schnellen Tod“, hatten Niedersachsens Familienministerin Ursula von der Leyen und Landesbischöfin Margot Käßmann bereits in einer gemeinsamen Erklärung kritisiert. „Wir müssen dem Sterben Raum und Zeit geben. Sterben ist keine Angelegenheit, die schnell und effektiv gestaltet werden kann“, heißt es. Viel wichtiger sei es, „sterbende Menschen schmerzfrei und würdevoll in den Tod zu begleiten“. [2]

Es lebe das Christentum! Egal wie groß das Leid ist, der Betroffene darf es voll auskosten. Einem Tier, welches seine Wünsche diesbezüglich nicht ausdrücken kann, wird ohne großes Nachdenken mit dem Satz, “wir wollen es nicht leiden lassen„ der Gnadentod bewilligt. Einem Menschen aber, der seinen Wunsch expliziert äußert, soll dies verweigert sein.

Jörg-Dietrich Hoppe: Auch unheilbar kranke Menschen könnten ihr Leben bis zuletzt als lebenswert empfinden. „Leiden zu lindern und Angst zu nehmen, um ein selbstbestimmtes, würdevolles Lebensende zu ermöglichen - das und nichts anderes ist der ärztliche Auftrag.“[2]

Wenn jemand sein Leben als lebenswert empfindet, wird er keinen Sterbewunsch äußern, aber es geht um die Fälle, die sterben wollen! Letzendlich ist es die Aufgabe des Arztes dem Patientenwunsch zu folgen, das ist die ureigenste Aufgabe des Arztes.

DIE WELT: Frau Heister-Neumann, Sie wollen Dignitas im Zuge einer Bundesratsinitiative verbieten. Warum gehen Sie gegen den Verein vor, wenn sich doch 74 Prozent der Deutschen für aktive Sterbehilfe aussprechen?

Elisabeth Heister-Neumann: ... Die Zahl der spontanen Befürworter aktiver Sterbehilfe nimmt zusehends ab. Je mehr die Menschen über die Vorgehensweise von Sterbehilfeorganisationen wie Dignitas erfahren, um so nachdenklicher werden sie. [3]

Zunächst einmal ist es nicht von Nachteil, wenn Menschen nachdenklich werden, im Gegenteil. Anscheinend ist das Volk mal wieder schlauer als die Politik, denn eine 74%ige Zustimmung (sofern der Wert bei den zweifelhaften Methoden der Meinungsforschungsinstitute überhaupt stimmt) sollte zu aller erst die Politik nachdenklich stimmen. Einfach das Volk der Uninformiertheit (=Dummheit) zu beschuldigen um die eigene Ideologie durchzusetzen ist an Bornierheit kaum zu überbieten.

Elisabeth Heister-Neumann: ... Der eigenverantwortliche Selbstmord bleibt weiter straffrei, das Selbstbestimmungsrecht des einzelnen also erhalten.

Tatsächlich? Kaum zu glauben! Welcher Strafe sollte man wohl auch einen Selbstmörder zuführen können? Wie im Mittelalter, den Leichnam auf dem Dorfanger verfaulen lassen? Oder Selbstmord bei Todesstrafe verboten, wäre das nicht etwas?

Es gibt nicht nur die Dignitas, sondern auch die Deutsche Gesellschaft für Humanes Sterben (DGHS) [4], die sich einem selbstbestimmten Abgang verpflichtet fühlt.

  1. Dignitas
    http://www.dignitas.ch/
  2. Streit um Sterbehilfe — Niedersachsen „Advokaten des Todes“ stoppen. Friederike Freiburg (27.09.2005)
    http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,376949,00.html
  3. „Der Tod darf nicht zur Ware werden“ — Niedersächsische Justizministerin will über den Bundesrat Sterbehilfeverein Dignitas verbieten (22.10.2005)
    http://www.welt.de/data/2005/10/22/792331.html
  4. Deutsche Gesellschaft für humanes Sterben (DGHS)
    http://www.dghs.de/

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Regierunswechsel und EU-Entscheidungen

von Globenaut am 14.10.05

Laut einem Interview [1] des Spiegel mit dem EU-Industriekommissar Günter Verheugen hat ein Regierungswechsel keinen Einfluß auf die Gespräche mit der Türkei.

SPIEGEL ONLINE: Herr Verheugen, haben sich die Zukunftschancen der Türkei für einen EU-Beitritt nun verändert, weil die Bundesrepublik auf eine große Koalition zusteuert?

Verheugen: Nein. Es war seit langem klar, dass ein Regierungswechsel in Deutschland darauf keinen Einfluss haben würde. Die Verhandlungen beginnen. Sie werden lange dauern. Wenn sie erfolgreich sind, dann werden wir eine tiefgreifend veränderte Türkei haben. Eine Türkei, die der Europäischen Union beitreten kann, wird eine voll entwickelte Demokratie sein, ein voll entwickelter Rechtsstaat, ein Land, in dem die Menschenrechte vollständig beachtet werden.

Unabhängig davon wie man zu einer Mitgliedschaft der Türkei in der EU steht, ist diese Aussage auch bezeichnend für den Zustand der EU. Unbestreitbar wird der Beitritt die derzeitigen EU-Mitgliedsstaaten viel Geld kosten und es werden sich nach einem Beitritt die politischen Gewichte verschieben [2]. Ebenso werden von der Türkei enorme Veränderungen verlangt werden und bisher ist noch unklar ob sich die türkische Bevölkerung wirklich über die Folgen im Klaren ist. Aber die Aussage von Verheugen zeigt noch einen anderen Aspekt der EU auf, der auch der Türkei zu denken geben sollte: Mangelnde Demokratie. Selbst Wahlen in einem der größten und wichtigsten Mitgliedsländer der EU — heute Deutschland, morgen Frankreich, übermorgen vielleicht die Türkei — haben schon jetzt keinen Einfluß auf Abläufe in der EU. Ein Volk, welches einmal der EU beigetreten ist, hat in der derzeitigen EU praktisch keinerlei demokratische Möglichkeiten an eingeleiteten Entscheidungsprozessen teilzuhaben, muß aber alle Folgen tragen. Es ist sicherlich sinnvoll, daß nicht jede Wahl die gesamte in EU in Frage stellt, aber daß bei wesentlichen Fragen Wahlergebnisse rundweg wirkungslos bleiben, kann auch nicht der Sinn der Sache sein. Kein Eurokrat muß sich unter diesen Umständen über die EU-Verdrossenheit wundern.

  1. Interview mit EU-Kommissar Verheugen — „Eine Privilegierte Partnerschaft hat die Türkei schon“ (13.10.2005)
    http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,379563,00.html
  2. EU-Sitzverteilung (31.05.2004)
    http://www.pruefziffernberechnung.de/Attraktor/Attraktor_2004_08.pdf

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Neue Masche mit 0190er-Abzocke: Fundstelle Süd

von Globenaut am 7.10.05

Ich dachte schon unsere ganze Familie bekommt jetzt doch noch ihre verlorenen mit jeweils 6700,- EUR ausgestatteten Geldbörsen zurück. Und jetzt stellt sich heraus das die CTG-Fundstelle Süd nur eine neue Masche zur Abzocke per 0190-Nummer entwickelt hat. Wer anruft nimmt angeblich an einem Gewinnspiel teil und erteilt gleichzeitig die Genehmigung seine Daten für Werbezwecke (Telefon, SMS und e-Mail) zu nutzen. Eines muß man den Marketingfritzen lassen, fantasielos sind sie nicht um an Adressen heranzukommen.

  1. Neue Masche bei Abzocke am Telefon (04.10.2005)
    http://news.free-radio.de/index.php/pnews/2005/10/04/neue_masche_bei_abzocke_am_telefon
  2. Fundbüro: Neue Masche zur 0190-Abzocke (07.10.2005)
    http://www.pruefziffernberechnung.de/Attraktor/Attraktor_2005_07.pdf

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